Wasser- u. Abwassergebühren für die Stadt Altenburg – Teil 2
22.11.2024Wasser- u. Abwassergebühren für die Stadt Altenburg – Teil 1
Der WABA ist sich der erheblichen individuellen Belastung bewusst, die die vorgeschlagenen neuen Wasser- und Abwassergebühren mit sich bringen. Die Gründe für diese Gebührenentwicklung liegen jedoch nicht in Fehlentscheidungen der Stadtverwaltung. Auch die Auslastung der Zentralen Kläranlage der Stadt Altenburg, die derzeit bei etwa 65 % liegt, ist nicht ausschlaggebend für die Erhöhung der Abwassergebühren. Angesichts der notwendigen Kapazitäten zur Reinigung von häuslichem, gewerblichem und industriellem Abwasser aus der Stadt sowie teilweise aus dem Umland ist die Kläranlage nicht überdimensioniert.
Stattdessen sind massive Kostensteigerungen in allgemein bekannten Bereichen wie Bau, Energie und Zinsen die Haupttreiber der Gebührenanpassungen. Zudem führen die stark gestiegenen technischen Anforderungen an die Aufbereitungsqualität, Effizienz und den Umweltschutz zu weiteren Kostensteigerungen.
Die Auswirkungen der Ukraine- sowie der Energiekrise, gepaart mit erhöhten Preisen für Vorleistungen, demografischen Veränderungen und damit verbundenen steigenden Personalaufwendungen, spürt auch der WABA und sieht sich gezwungen, diese Faktoren in die Gebühren für die kommenden vier Jahre einfließen zu lassen.
Zusätzlich ist festzustellen, dass der Bevölkerungsrückgang und der gleichzeitige Rückgang der Gewerbetätigkeit in den letzten 20 Jahren zu einem Rückgang der relevanten Verbrauchsmengen um 22,5 % geführt haben. Dies hat zur Folge, dass sich ein gestiegener Kostenblock auf immer weniger Verbrauchsmengen verteilt.
Diese Einflussfaktoren wurden vom WABA erkannt und machen einen vorzeitigen Abbruch der laufenden Gebührenperiode notwendig, da die derzeitigen Gebühren bei weitem nicht mehr kostendeckend sind. Es ist zu erwarten, dass auch viele andere Wasserversorger und Abwasserentsorger von dieser Kostenentwicklung betroffen sind und entsprechend reagieren müssen.
Der Verwaltungsspitze und dem Stadtrat ist die Bedeutung der Kostensteigerungen der Kalkulation der WABA bewusst. Wenn die Stadt jedoch den Investitionsstau im Untergrund weiterhin abbauen möchte, das Leitungssystem wie die Straßen weiterhin erneuert werden sollen und weitere Gebiete an die Kläranlage angeschlossen werden, ist diese Entscheidung, so schwierig sie auch sein mag, notwendig.